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Homosexualität ist Teil von Gottes guter Schöpfung

„Wir haben die Würde von Gottes Geschöpfen verletzt...“ bekannte vor kurzem eine deutsche evangelische Landeskirche und bat Lesben, Schwule, Trans- und Intersexuelle Menschen öffentlich um Vergebung. Die Kirchenleitung entschuldigte sich für die Diskriminierung, die viele in ihren Gemeinden erfahren haben und dadurch verletzt worden sind. Solche Schuldbekenntnisse sind wichtig in einer Gesellschaft, in der „schwul“ auf Pausenhöfen ein beliebtes Schimpfwort ist und viele Angehörige der LGBTIQ+-Community noch immer Verächtlichmachungen und berufliche Nachteile erleben.


Vertreter unterschiedlicher Religionsgemeinschaften gehen daher heute in Wien auf die Straße, um bei der Regenbogenparade „Pride“ ein Zeichen der Akzeptanz und des Respekts zu setzen. Auch Pfarrerinnen und Pfarrer der evangelischen Kirche sind dabei, weil sie ihre Solidarität bekunden und das Zusammenleben von Menschen verschiedener sexueller Orientierung, Geschlechtsidentitäten und Religionen fördern wollen.


Schließlich wird zur Begründung für Homophobie oft die Bibel herangezogen und auch dagegen wehren sich die Theologen. Denn die Bibel kannte gleichgeschlechtliche Liebe auf Augenhöhe nicht. Zwar steht im 3. Buch Mose: „Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so ist das ein Greuel und beide sollten des Todes sterben.“ Im selben Buch steht aber auch, dass das Essen von Muscheln oder Scampi ein Greuel ist. Demnach müsste auch des Todes sterben, wer beim Italiener einen Frutta die Mare-Salat bestellt – oder beim Heurigen Blutwurst, denn das gehört auch zu den Greueltaten. Bei der Auslegung der Bibel wurde Homosexualität oft mit Tempelprostitution, Vergewaltigung oder Knabenliebe gleichgesetzt. Aber damit hat gleichgeschlechtliche Liebe nichts zu tun.


Deshalb schreibt die Evangelische Kirche Hessen-Nassau in ihrem Schuldbekenntnis: „Wir glauben heute: Homosexualität, Bisexualität, Trans- und Intersexualität, non-binäre und queere Lebensformen sind Teil der Schöpfung. Von der Schöpfung sagt Gottes Wort: „Siehe, es war sehr gut“, und der Mensch kann, unabhängig seiner sexuellen Orientierung, zu Gott beten: „Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele“.



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